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Kleines Lexikon der Stilistik


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Absicht Motiv + Ziel
Akkumulation Häufung des Verschiedenen in Form des Detaillierens
Allegorie bildhaft vorgestellte Abstraktion eines Gedankens (Taube = Weltfrieden); „Fortgesetzte Metapher“, da ausgeweitet auf einen ganzen Gedanken
Alliteration Stabreim mit gleichen Anfangsbuchstaben (Land und Leute; Sonne, Sand und Segelboote, „Milch macht müde Männer munter.“)
Amplifikation 1. gedankliche Steigerung (z.B. durch Wiederholung)
2. Aufzählung mit Schlusszusammenfassung
Anachronismus zeitwidriger Ausdruck (Rom erwache!)
Anagramm 1. durch Umstellung von Buchstaben oder Silben innerhalb eines Wortes entstandenes neues sinnvolles Wort
2. Buchstabenrätsel
Anakoluth Satzbruch Folgewidrigkeit im grammatischen Satzbau (Ich komme also - ah, endlich die Suppe!)
Analogie Rhetorischer Vergleich, bei dem zwei unterschiedliche Bereiche aufgrund ihres gem. Bedeutungsinhaltes miteinander verglichen werden (z.B. für Whiskey-Werbung: „Eine Stradivari ist ja auch in keinem gewöhnlichen Geigenkasten.“)
Anadiplose Sonderform der wörtl. Wiederholung (... bedarf der Mühe. Mühe wird es auch kosten...) - letztes Wort wird wieder aufgenommen
Anapher Wiederkehr derselben Sprachform am Anfang: „Ina überlegte. Ina rechnete.“ oder: „a man. a woman. a camera.“ „Strich für Strich ein Kreativer. Strich für Strich ein Staedler.“
vgl. Epipher, Symploke
Anheimstellung Entscheidung wird scheinbar dem Leser überlassen: „Wie wär’s mal mit Schöpflin!“
Anspielung (Allusion) Methode, sich zur intellektuellen und emotionalen Unterstützung einer Aussage andeutungsweise auf etwas Bekanntes zu beziehen; verborgener Vergleich: „Der Sekt mit dem gewissen Extra“, „Das Moor hat seine Schuldigkeit getan.“
Antiklimax Aufzählung in fallender Linie (Ggtl. Klimax): Patrizier, Ritter, Sklaven...
Antithese gedanklich-sprachl. Gegenüberstellung (nah und fern, Bourgoisie und Proletarier)
„Cesar. Für kleine Hunde mit großen Ansprüchen“
Antonyme Wörter oder Wortfügungen mit entgegengesetzter Bedeutung (einfach/schwer; das Einfache, das schwer zu machen ist, geht/kommt, höher/kleiner)
Aphorismus geistreicher Sinnspruch (Lächeln ist die beste Art, seinem Gegner die Zähne zu zeigen.)
Aposiopese Gedankenabbruch (Was soll..., du hast Recht.) Meist mit einem Satzabbruch verbunden. Aber Satzbruch (Anakoluth)!
Argotismus Ausdruck aus niedrigem Milieu
Archaismus altertümlicher Ausdruck (seiner harren; des Amtes walten)
Assonanz sich auf die Vokale beschränkender Gleichklang zwischen zwei oder mehreren Wörtern (am Versende); z.B.: laben - klagen (vgl. rhetorische Figur)
Asyndeton Unterdrückung von Konjunktionen; mindestens 3 Glieder: „Blendax Antibelag. Wirkt. Stärkt, Schützt.“ (vgl. Auslassungsfigur)
Aufzählung Anordnungsprinzip nach einer angemessenen Reihenfolge: Klimax (steigend), Antiklimax (fallend), außerdem: unverbunden, schließend, mit eröffnendem oder schließendem Gattungswort, mit wachsender oder fallender Silbenzahl
Auslassungsfigur Weglassen von Text- bzw. Satzeinheiten, z.B. Ellipse, Zeugma, Asyndeton, Percursio, Paralypse
außersprachliche Motive 1. psychisch-individuelle Kriterien (persönliche Begabung, Gedächtnis usw.)
2. sozioökonomisch bzw. kulturell bedingte Kriterien (Herkunft, Erziehung usw.)
3. situative Kriterien (Sender/Empfänger, Rollenverhalten, Situationskontext)
4. funktionale Kriterien (sachliche Ausgerichtetheit auf Kommunikationszweck)
5. textsortenspezifische Kriterien (Kunst- und Gebrauchsformen und -normen)
 
Behauptung „Qualität ist das beste Rezept.“ (Dr. Oetker)
Bezeugung Aussage eines Produkt-Anwenders: „Ich rauche gern“ (R6)
Bescheidenheit durch eigenes Erniedrigen wird Gegenüber erhöht:
“Wir spuren immer.“
Bildschwulst stark übertriebene Bilder und Vergleiche (Im wilden Sturmgebraus der Gedanken wehten ihm neue Gedanken zu.)
Bonmot Ausspruch, der eine gegebene Situation schlagartig deutet
Body Copy Fließtext, Haupttext
Chiasmus siehe Kreuzfigur
Derivat Ableitung; Bildung eines Neuwortes durch Ansetzen eines Suffixadjektivische Ableitungen: -ig, -lich, -isch, -haft, -weise, -artig, -sam, -bar, -en.
Dialektismus Wort mit terr. begrenzter Anwendung
Diaphora Wiederholung desselben Wortes oder Satzteils, aber mit nachdrücklicher Betonung, so dass eine Bedeutungsverschiebung eintritt.
Dichte Gedrängtheit der Aussage; z.B. lyrische Dichte versus epische Breite
semantisch dicht: Texte mit überdurchschnittlichem Beziehungsreichtum
direkte Reflexion in Literaturwiss.: innerer Monolog; hebt sich durch Tempus (immer Präsens!) und durch Personalpronomina (nie in Er-Form!) ab.
Doppelung (Geminatio): Wiederholung einzelner Wörter: „Nur Pattek klebt wie Pattek.“
3 Gebote d. werblichen Schreibens 1. Allgemeines konkretisieren
2. Langweiliges dramatisieren
3. Weitschweifiges komprimieren
Dreiteilung Grundtyp der Gliederung: Anfangs-, Haupt- und Schlussteil
Dreierfigur „Wirkt. Stärkt. Schützt.“; „Quadratisch. Praktisch. Gut.“
Duktus Gedankenführung; die dem Verhältnis von Aussageabsicht und Gegenstand entsprechende Textgestaltung (z.B. einfach, hintergründig, figürlich, verschlüsselt)
Elativ Superlativ ohne Vergleichsverhältnis (grundehrlich)
Ellipse verkürzter Satz („Klavierlehrer durchgedreht“; „Eigentlich wollte sie den InterCity um 10.28...11.28...12.28...nehmen.“)
vgl. Auslassungsfigur
Ellipse, explizite Satzverkürzung, verweist ausdrücklich auf etwas Unausgesprochenes (meistens mit drei Punkten oder Gedankenstrich): „... denn Qualität ist kein Luxus.“ „Stil . mit viel Charakter“
Emphase Nachdruck; hebt einen Begriff besonders hervor, z.B. mit Ausrufezeichen oder „In der Tat ...“
Entkonkretisierung „Mehr finanzielle Unabhängigkeit.“; „Die Kraft der Kreativität.“ (Citroën)
Epipher Wiederkehr derselben Sprachform am Ende eines Satzes (vgl. Anapher, Symploke)
Epitheton als Attribut gebrauchtes Adjektiv oder Partizip, Beiwort; nähere Kennzeichnung einer in einem Begriff ausgedrückten Größe
objektives (sachbezogene) E.: schwarzer Hund, grüne Wiese
subjektives (atmosphärische) E.: berauschendes Gefühl, traumhafte Reise
schablonisierendes E.: super Angebot, gutes Buch
sinnentleerendes E.: hygienische Sauberkeit
stehendes E.: der rasende Reporter; der listenreiche Odysseus
unpassendes E.: (Katachrese) leises Schauen
Erscheinungsformen der deutschen Sprache Mundart = regional eng begrenzt, älteste Form der Sprache
Dialekt = Zusammenfassung mehrerer Mundarten
Umgangssprache = differenzierte Sprachschicht zwischen Dialekt und Hochsprache mit Tendenz zur Hochsprache
Hochsprache = der Norm weitestgehend entsprechende, einheitliche gesprochene Form der Nationalsprache
Schriftsprache =
Nationalsprache = als verbindlich anerkannte Form der gemeinsamen Schriftsprache
Euphemismus Glimpflichkeitsumschreibung für beschönigende, mildernde, verhüllende, betrügerische Ausdrücke; z.B. Darmträgheit; Endlösung; von uns gegangen...
Fachwort High-Tech, Software, telefaxen
Flickwort halt, eben, gell usw.
Fremdwort Wort fremdsprachl. Herkunft, das sich durch Aussage, Schreibung, Betonung und Sprachbewußtsein unterscheidet
Funktionalstil bestimmte stilist. Besonderheiten entsprechend der gesellschaftl. Funktion der Sprache:
1. Wissenschaft + Technik: sachbezogen, argumentierend, objektiv, sprachöko-nomisch, streng logisch, oft antithetisch
2. öffentl. Verkehr: Verwaltung, Behörden, Gesetze (sachlich, schriftlich, objektiv, eindeutig, unmißverständlich
3. Alltag: Stil des Redens (stark subjektiv, situationsbedingt, expressiv, stark bild-haft, lässiger Umgang mit der Norm
4. Publizistik: informieren und unterhalten, beeinflussen, Headline
5. Kunst
Gradation Aneinanderreihung steigernder oder abschwächender Ausdrucksmittel
Heteronym 1. Wort, das in einer anderen Sprache dasselbe bedeutet (Bruder/frère)
2. landschaftliches Synonym (Samstag, Sonnabend)
Homonym Wort, das mit einem anderen gleich lautet, den gleichen Wortkörper hat, aber in der Bedeutung verschieden ist (zwei Worte, eine Bedeutung; aber: Polysem, Heteronym!): kosten - kosten; Du hast Anrecht auf ein Anrecht.
Hyperbel sprachl. Übertreibung: keine Silbe verstehen, hell wie der lichte Tag
- steigernde Komposita: Riesenwaschkraft
- aufwertende Appellative: Blumenstudio statt Blumenladen
- Superlativ: strahlendestes Weiß
Zahlenhyperbel: schon 1000 Mal gehört
bildliche Hyperbel: etwas aus dem Halse hängen
komparative Hyperbel: todmüde, hundemüde
grotesker Vergleich: Segelohren
Ironie: er regiert nicht, er erigiert
Hysteron - Proteron rhetorische Figur, die Späteres vor das Frühere setzt (So wird es niemals sein, so ist es nie gewesen.)
Imperativ (Befehl, Anruf) unmittelbare Zuwendung zum Publikum „Ruf doch mal an! Telecom.“ („Fahren Sie mit!“; „Kleb dir eine!“)
Intention Aussageabsicht; das mit dem Text erstrebte Ziel der Beeinflussung
Internationalismen Begriffe mit gleicher Bedeutung, der phonetisch an die jeweilige Sprache angepasst wird (Computer, Kultur)
Ironie Gedankenspiel mit dem Gegenteil
1. Wort-Ironie: Verwendung von Wörtern in entgegengesetzter Bedeutung
2. Gedanken-Ironie: Ersetzen des eigentl. Gedankens durch gegensätzl. Gedanken („Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt. Dann aber richtig.“)
Isokolon syntaktischer Gleichlauf (Konzerne, die glauben... Arbeiter, die meinen...)
Isotopie siehe semantische Verträglichkeit
Jargon Sondersprache bestimmter durch Beruf, Stand, Milieu geprägter Kreise mit speziellem Wortschatz
Katachrese unpassender Gebrauch eines Epithetons (verwelkendes Licht, leises Schauen)
Klangähnlichkeit Ersetzen eines Wortes durch ein anderes, klangähnliches; verändert Phonetik nur wenig, aber Bedeutung oft total („Edel verpflichtet“; „Die Kölner Stadtlieferanten“)
Klimax Aufzählung in ansteigender Reihenfolge (Ggtl. Antiklimax)
Kunstwort phonetisches Kunstwort: ATA, OMU
assoziatives Kunstwort: Milka, Praktika
kommunik. Absicht
kommunik. Partner
Kommunikationsgegenstand


Kommunikationsmedium
z.B. Werbung für einen Staubsauger
Laie oder Fachmann
bestimmt den Stil; visuelle und sprachliche Gestaltung (Staubsauger - technizider Stil; Konfitüre - natürlicher Stil)
z.B. Printmedien, AV-Medien, Kino, Verpackung
Komposita Wortneubildung durch Zusammensetzungen (z.B. Haustür, Frohnatur, Gehweg, Nebenzimmer, kirschrot, dummdreist, kochfest, frühmorgens, postlagernd)
Konnotation Zusatzbedeutung bzw. semantisch-stilistische Schattierung eines Wortes oder Ausdrucks; assotiative, emotionale, stilistische, wertende Nebenbedeutung, Begleit-vorstellung (aber: Polysem!)
Kontamination Verschmelzen mehrerer nicht zusammengehörender, gedanklich-sprachlicher Formen: Kompromissgeburt (Kompromiss + Missgeburt), herzhaft - leicht
Kontext Text- oder Situationszusammenhang
Kreuzfigur (Chiasmus) Fortführung einer Aussage unter Umkehrung der Wortfolge (meist antithetisch); (Einer weiß mehr, als er schreibt. Der andere schreibt mehr, als er weiß.)
Lakonie Knappheit und Schlagfertigkeit des Ausdrucks
Lautmalerei siehe Onomatopoiie
Lehnwort assilimiertes Fremdwort
Lexik Wortschatz einer Sprache
Litotes doppelte Verneinung (nicht ungelegen, nicht wenig)
meliorativ qualitative Aufwertung (einmalig statt sehr gut); Gegenteil von pejorativ
Metapher Wortübertragung; sprachl. Ausdruck, bei dem ein Wort aus seinem Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen, als Bild verwendet wird (das Gold ihrer Haare; „Whiskey ist flüssiges Sonnenlicht“) 
Metonymie Ersetzen eines Ausdrucks durch einen inhaltlich anderen, der in naher sachlicher Beziehung zum ersten steht (Krone statt Macht; Vertonung Brechts; Dort hängt ein Picasso; einen Ford fahren; Dach statt Haus)
Negation Verneinung; Einsatz bei der Werbung ist umstritten: „Kim. Keine wie alle.“
Neologismus Bildung von Neuwörtern z.B. Solidarzuschlag, Politikverdrossenheit, Guten Appeltit (Appel)
Ursachen:
1. Analogiebildung (bei Erfindung des elektr. Rasierapparates: Trocken - und Nassrasur)
2. Ökonomiebestreben (senkrecht startendes Flugzeug = Senkrechtstarter)
3. Verdeutlichung
4. Stilistische Faktoren
Nominalstil Verwendung vieler Nomina (Substantive, Adjektive) z.B. Der Motor, fauchend und dröhnend, ein geduldiges, starkes Tier; Eine Talsperre. Hohe Gerüste. Schienen.
Normen 1. Kommunikationsnormen: Regeln der Kodierung
2. Gesellschaftsnormen: definieren, welches Verhalten, welche Darstellung die Gesellschaft richtig, angemessen und schön findet
3. Erfahrungsnormen: durch wiederholtes Wahrnehmen/Erleben gelernte Erwartungen an die Umwelt
4. Wissensnormen: Daten, Fakten aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten
Normalabfolge übliche Abfolge der Satzglieder: Subjekt - Prädikat - Dativobjekt - Akkusativobjekt oder Subjekt - Prädikat - Adverbialbestimmung
Normabweichung, sprachliche (Klassifizierung) 1. Das intendierte Kommunikationsziel wird nicht errreicht, das das Kommuniqué nicht verstanden wird.
2. Trotz sprachlicher Abweichung wird das Kommuniqué verstanden und der Kommunikationsakt gelingt (z.B. Ausländer versucht, sich in einer fremden Sprache verständlich zu machen.)
3. Trotz sprachlicher Abweichung wird das Kommuniqué verstanden und erzielt zusätzlich einen beabsichtigten kommunikativen Effekt
4. Auf sprachlich-inhaltlicher Ebene wird das Kommuniqué nicht verstanden, trotzdem wird ein beabsichtigter kommunikativer Effekt erzielt (z.B. Nonsens)
Nullstufe Die „Norm“ in der Rhetorik: Text ohne rhet. Figuren, Anspielungen usw.
Onomatopoiie Lautmalerei (pl: Onomatopoetica) durch schall- und geräuschnachahmende Wortgebilde (z.B. Uhu, Kuckuck, blöken, knipsen, quaken)
Oxymoron Sonderform der Antithese; Verbindung zweier sich scheinbar widersprechender Lexeme zu einer sinnvollen Aussage (Stummer Aufschrei)
Paraphrase  Zwei oder mehrere konvariante Wiedergaben ein- und desselben Sachverhaltes
- syntaktische P.: „In unserem Platin-Studio werden auch Sie zum Heavy Metal Fan“
- semantische P.: „Die Eurocard sagt mehr über Sie als das Auto, das Sie fahren.“
pragmatische P.: „Kauf bei Bolle" wird zu „Billig bei Bolle!“
Paradox(on) scheinbar widersinnige Aussage; oft durch Metaphorik oder Doppelsinn (Die Ersten werden die letzten sein. „Die Zukunft heute“)
Paralypse siehe Auslassungsfigur
Parallelismus semantisch-syntaktisch gleichmäßiger Bau von Satzgliedern (Chivas Regal: „Blumen für die Dame, Chivas für den Herrn“; Muratti: „Geschmack für die Sinne, Werte für den Verstand.“)
Paranthese Einschub; Satzteil, der (als Interjektion, als Anredenominativ, als absoluter Nominativ, als Schaltsatz) außerhalb des eigentlichen Satzverbandes steht
Parodie scherzhafte oder sarkastische Nachahmung bekannter Autoren
pejorativ Herabsetzung; z.B. Diktator Gegenteil: meliorativ
Percursio siehe Auslassungsfigur
Periphrase Umschreibung der Bezeichnung für ein Ding, eine Person oder einen Sachverhalt durch eine kennzeichnende Eigenschaft (z.B. Plagegeist)
Personifizierung Vermenschlichung: „Der clevere Haushalt.“
Pleonasmus Form der Tautologie: Ein Begriff wird mit einem an sich selbstverständlichen Zusatz erweitert: heiße Glut; alter Greis; „Mode zum Anziehen“
Polysem sprachliches Zeichen mit mehreren Bedeutungen (1 Wort, 2 Bedeutungen; aber: Konnotation!): (Zug = Gesichtszug, Eisenbahnzug, Luftzug... / Pferd = Turngerät, Tier, Schachfigur...
z.B. Brillenwerbung: „Schämen Sie sich nicht, über eine Weitsichtige zu lachen?“)
Phraseologie (stehende sprachl. Redewendung) null-expressive Phraseologie:
- Fachausdrücke (Bilanz ziehen)
- Termini (spinale Kinderlähmung)
- verbale Verbindungen mit Substantiven (sich zur Wehr setzen)
expressive Phraseologie: den Kopf in den Sand stecken; sich in die Hose scheißen
Zwillingsformen: Nacht und Nebel; Mann und Maus; Haut und Haar
Alliteration (Stabreim): fängt mit demselben Buchstaben an (Kind und Kegel)
Endreim: Saus und Braus
Sprichwörter: „Der Erfolg hat viele Väter“
Zitate: „Ich kenne meine Pappenheimer“
fester Vergleich: „stark wie ein Bär“; „stämmig wie eine Eiche“
Präfigierung Bildung eines Neuwortes duch Ansetzen einer Vorsilbe (Präfix): (Un-recht, ur-alt, er-schließen)
Redelexem Redekennzeichnungsausdruck (laut, nach, zufolge, demzufolge...)
Redundanz Überladung; für die Information nicht notwendig (z.B. Füllwörter halt, eben)
In der Sprache wichtig, um Übertragungsfehler zu vermeiden (Selbstkorrektur)
Reim „Der Spezielle für alle Fälle.“ (Hansaplast)
rhetorischer Stil oft Form einer sprachl. Äußerung, die so gefasst ist, als wende sich der Äußernde von einer Bühne an das Publikum
rhetorische Figur, Klassifikation phonologische Figur: betont die Lautgestalt (z.B. Alliteration, Assonanz, Endreim, Lautmalerei, Rhythmus)
syntaktische Figur: Veränderung bei internen Zeichenfolgen, z.B. durch Wiederholung (Anapher, Epipher), Umstellung (Inversion) oder Abbruch (Ellipse)
semantische Figuren
(Metapher)
rhetorische Frage eine Behauptung, die umgekehrt und zur Frage gewendet wird; impliziert bereits die Antwort; oft fehlt das Fragezeichen: „Bic. Was will man mehr.“ 
 rhetorisches Grundmuster 1. Addition: Zusatz von Sprachelementen, wodurch linguistisch eine Redundanz des sprachl. Ausdrucks zustande kommt
2. Delektion: Auslassung von Sprachelementen, die eine Reduktion (Verkürzung) des Ausdrucks zur Folge hat
3. Permutation: Umstellung von Sprachelementen, deren Reihenfolge und Anordnung damit verändert wird
4. Substitution: Ersetzung von Sprachelementen durch synonyme Ausdrücke, Begriffsübertragung usw.
Sarkasmus Verstärkte Ironie; beißender, verletzender Spott, der lächerlich machen will
Satzlänge 5 Wörter

in der BILD-Zeitung häufig

9 Obergrenze der optimalen Verständlichkeit (entspricht durchschnittl. Satz länge in einem Anzeigentext)
13 Obergrenze der sehr leichten Verständlichkeit
10-15 empfohlene Satzlänge
16 Durchschnitt in deutschen Zeitungen
17 Durchschnitt in Buddenbrocks (Th.Mann)
18 Obergrenze der Leichtverständlichkeit
20 Obergrenze des Erwünschten bei dpa
25 Beginn der Schwerverständlichkeit
31 Durchschnitt in Dr. Faustus (Th.Mann)
Slogan = Werbeschlagwort + Unternehmensphilosophie
Semantik Sinngem. Bedeutung des Wortes
semantische Verträglichkeit / Unverträglichkeit Verträglichkeit: (auch „Isotopie“ oder „Valenz“) Wörter stammen aus einem gemeinsamen semantischen Feld: „das Feuer brennt“
Unverträglichkeit: „das Feuer hustet“, „Die Milch zum Reinbeißen“, „Lernen Sie Scotch“, „Krawatten für die Füße“
siehe auch: Paradoxon, Katachrese
Sentenz kurz und treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch, der Allgemeingültigkeit beansprucht; bekannte Redewendung; allgemeine Vorurteile werden als Wahrheiten deklariert: (je bekannter, desto „wahrer“: „Licher Bier. Aus dem Herzen der Natur.“)
sprachl. Zeichen Lautkomplex + Bedeutung
Stil - Angemessenheit des sprachlichen Ausdrucks
- historisch, funktionell, vermittlungsspezifisch und individuell bedingte, gedanklich-sprachliche Aussageweise
- vorwiegend bestimmt durch Lexik und Syntax
Stilebenen Höhenlage sprachl. Formen im Verhältnis zur Norm:
1. dichterisch (für immer entschlummern)
2. gehoben (verscheiden)
3. normalsprachlich (sterben)
4. umgangssprachlich (sich davonmachen)
5. salopp-umgangssprachlich (ins Gras beißen)
6. vulgär (verrecken)
Stilistik Lehre von den synonymen Ausdrucksmöglichkeiten der Sprache
Stilkolorit stilistische Nuance von Wörtern und Fügungen
spezielles Kolorit:
abwertend, grob, scherzhaft, verhüllend
landschaftl. Kolorit: (ist gestanden)
politisch-soziales Kolorit: Establishment
historisches Kolorit: Historizismus, Archaismus, Anachronismus versus Neologismus, Modernismus
Synästhesie Verschmelzen mehrerer Sinnesempfindungen (das rostige Quietschen der Schwengelpumpen)
Symploke Verbindung aus Anapher und Epipher, Wiederholungsglieder stehen am Anfang und am Ende von zwei oder mehreren Satzeinheiten: „Alle haben einen./Die meisten zwei./Viele auch drei./ Einige vier./ Wenige fünf, höchstens sechs./Zenith hat sieben.“
Synekdoche Ersetzen eines Ausdrucks durch einen enger oder weiter gefassten Ausdruck (Obst für Apfel; Mensch für Menschen) (aber: Totum pro parte)
Synonymie weitgehend identische Bedeutung von Wörtern, Wendungen, Sätzen
Tautologie Verdoppelung (weißer Schimmel; Zukunftsperspektive; neu renoviert )
Technizismus technischer Fachausdruck, technische Ausdrucksweise
Terminologie Gesamtheit der in einem Fachgebiet üblichen Fachwörter
Totum pro parte der Teil wird durch das Ganze ausgedrückt
Tonality Umfeld, Stimmung, Atmosphäre einer Werbebotschaft
Valenz siehe semantische Verträglichkeit
Verdeutlichung ergänzende Wiederholung, die scheinbar zufällig aus dem Streben nach Päzision entsteht: „Sandemann. Der Gentleman unter den Sherrys.“; „Klassisch trocken. Seit 1856)
Vergleich

„Lesenswerter denn je.“ (Die Welt); „Perfekt wie alles von Bosch.“; „Fiat Tipo. Mehr Ideen pro PS“

Werbung Beeinflussung in schriftsprachl. Form mit einem beschreibenden, anpreisenden, überredenden Charakter (Informieren, Überzeugen, Mobilisieren)
Wortspiel „Aral. Alles super“; „Nordmende. Gute Unterhaltung.“
Zweierfigur zwei gleichwertige Teile werden gegenübergestellt: „Fiat Panda. Die tolle Kiste.“
Zeugma siehe Auslassungsfigur
Zusammenbildung Syntaktische Wortverbindung als Grundlage einer Ableitung (über+nacht+en; Kenntnis+nahm+e; Lieb+hab+er)
Zynismus auf grausame, den Anstand beleidigende Weise spöttisch