Absicht |
Motiv
+ Ziel |
Akkumulation |
Häufung
des Verschiedenen in Form des Detaillierens |
Allegorie |
bildhaft
vorgestellte Abstraktion eines Gedankens (Taube =
Weltfrieden); „Fortgesetzte Metapher“,
da ausgeweitet auf einen ganzen Gedanken |
Alliteration |
Stabreim
mit gleichen Anfangsbuchstaben (Land und Leute;
Sonne, Sand und Segelboote, „Milch macht müde
Männer munter.“) |
Amplifikation |
1.
gedankliche Steigerung (z.B. durch Wiederholung)
2. Aufzählung mit Schlusszusammenfassung |
Anachronismus |
zeitwidriger
Ausdruck (Rom erwache!) |
Anagramm |
1.
durch Umstellung von Buchstaben oder Silben
innerhalb eines Wortes entstandenes neues sinnvolles
Wort
2. Buchstabenrätsel |
Anakoluth |
Satzbruch
Folgewidrigkeit im grammatischen Satzbau (Ich
komme also - ah, endlich die Suppe!) |
Analogie |
Rhetorischer
Vergleich, bei dem zwei unterschiedliche Bereiche
aufgrund ihres gem. Bedeutungsinhaltes miteinander
verglichen werden (z.B. für Whiskey-Werbung:
„Eine Stradivari ist ja auch in keinem gewöhnlichen
Geigenkasten.“) |
Anadiplose |
Sonderform
der wörtl. Wiederholung (... bedarf der Mühe.
Mühe wird es auch kosten...) - letztes Wort
wird wieder aufgenommen |
Anapher |
Wiederkehr
derselben Sprachform am Anfang: „Ina überlegte.
Ina rechnete.“ oder: „a man.
a woman. a camera.“ „Strich für Strich
ein Kreativer. Strich für Strich ein Staedler.“
vgl. Epipher, Symploke |
Anheimstellung |
Entscheidung
wird scheinbar dem Leser überlassen: „Wie
wär’s mal mit Schöpflin!“ |
Anspielung
(Allusion) |
Methode,
sich zur intellektuellen und emotionalen Unterstützung
einer Aussage andeutungsweise auf etwas Bekanntes
zu beziehen; verborgener Vergleich: „Der
Sekt mit dem gewissen Extra“, „Das Moor
hat seine Schuldigkeit getan.“ |
Antiklimax |
Aufzählung
in fallender Linie (Ggtl.
Klimax): Patrizier, Ritter, Sklaven... |
Antithese |
gedanklich-sprachl.
Gegenüberstellung (nah und fern, Bourgoisie und
Proletarier)
„Cesar. Für kleine Hunde mit großen
Ansprüchen“ |
Antonyme |
Wörter
oder Wortfügungen mit entgegengesetzter Bedeutung
(einfach/schwer; das Einfache, das schwer zu machen
ist, geht/kommt, höher/kleiner) |
Aphorismus |
geistreicher
Sinnspruch (Lächeln ist die beste Art, seinem
Gegner die Zähne zu zeigen.) |
Aposiopese |
Gedankenabbruch
(Was soll..., du hast Recht.) Meist mit einem
Satzabbruch verbunden. Aber Satzbruch (Anakoluth)! |
Argotismus |
Ausdruck
aus niedrigem Milieu |
Archaismus |
altertümlicher
Ausdruck (seiner harren; des Amtes walten) |
Assonanz |
sich
auf die Vokale beschränkender Gleichklang
zwischen zwei oder mehreren Wörtern (am Versende);
z.B.: laben - klagen (vgl. rhetorische
Figur) |
Asyndeton |
Unterdrückung
von Konjunktionen; mindestens 3 Glieder: „Blendax
Antibelag. Wirkt. Stärkt, Schützt.“
(vgl. Auslassungsfigur) |
Aufzählung |
Anordnungsprinzip
nach einer angemessenen Reihenfolge: Klimax
(steigend), Antiklimax (fallend),
außerdem: unverbunden, schließend, mit
eröffnendem oder schließendem Gattungswort,
mit wachsender oder fallender Silbenzahl |
Auslassungsfigur |
Weglassen
von Text- bzw. Satzeinheiten, z.B. Ellipse,
Zeugma, Asyndeton, Percursio,
Paralypse |
außersprachliche
Motive |
1.
psychisch-individuelle Kriterien
(persönliche Begabung, Gedächtnis usw.)
2. sozioökonomisch bzw. kulturell bedingte
Kriterien (Herkunft, Erziehung usw.)
3. situative Kriterien (Sender/Empfänger,
Rollenverhalten, Situationskontext)
4. funktionale Kriterien (sachliche
Ausgerichtetheit auf Kommunikationszweck)
5. textsortenspezifische Kriterien
(Kunst- und Gebrauchsformen und -normen) |
Behauptung |
„Qualität
ist das beste Rezept.“ (Dr. Oetker) |
Bezeugung |
Aussage
eines Produkt-Anwenders: „Ich rauche gern“
(R6) |
Bescheidenheit |
durch
eigenes Erniedrigen wird Gegenüber erhöht:
“Wir spuren immer.“ |
Bildschwulst |
stark
übertriebene Bilder und Vergleiche (Im wilden
Sturmgebraus der Gedanken wehten ihm neue Gedanken
zu.) |
Bonmot |
Ausspruch,
der eine gegebene Situation schlagartig deutet |
Body
Copy |
Fließtext,
Haupttext |
Chiasmus |
siehe
Kreuzfigur |
Derivat |
Ableitung;
Bildung eines Neuwortes durch Ansetzen eines Suffixadjektivische
Ableitungen: -ig, -lich, -isch, -haft, -weise, -artig,
-sam, -bar, -en. |
Dialektismus |
Wort
mit terr. begrenzter Anwendung |
Diaphora |
Wiederholung
desselben Wortes oder Satzteils, aber mit nachdrücklicher
Betonung, so dass eine Bedeutungsverschiebung eintritt. |
Dichte |
Gedrängtheit
der Aussage; z.B. lyrische Dichte versus epische Breite
semantisch dicht: Texte mit überdurchschnittlichem
Beziehungsreichtum |
direkte
Reflexion |
in
Literaturwiss.: innerer Monolog;
hebt sich durch Tempus (immer Präsens!) und durch
Personalpronomina (nie in Er-Form!) ab. |
Doppelung |
(Geminatio):
Wiederholung einzelner Wörter: „Nur
Pattek klebt wie Pattek.“ |
3
Gebote d. werblichen Schreibens |
1.
Allgemeines konkretisieren
2. Langweiliges dramatisieren
3. Weitschweifiges komprimieren |
Dreiteilung |
Grundtyp
der Gliederung: Anfangs-, Haupt- und Schlussteil |
Dreierfigur |
„Wirkt.
Stärkt. Schützt.“; „Quadratisch.
Praktisch. Gut.“ |
Duktus |
Gedankenführung;
die dem Verhältnis von Aussageabsicht und Gegenstand
entsprechende Textgestaltung (z.B. einfach, hintergründig,
figürlich, verschlüsselt) |
Elativ |
Superlativ
ohne Vergleichsverhältnis (grundehrlich) |
Ellipse |
verkürzter
Satz („Klavierlehrer durchgedreht“;
„Eigentlich wollte sie den InterCity um
10.28...11.28...12.28...nehmen.“)
vgl. Auslassungsfigur |
Ellipse,
explizite |
Satzverkürzung,
verweist ausdrücklich auf etwas Unausgesprochenes
(meistens mit drei Punkten oder Gedankenstrich): „...
denn Qualität ist kein Luxus.“ „Stil
. mit viel Charakter“ |
Emphase |
Nachdruck;
hebt einen Begriff besonders hervor, z.B. mit Ausrufezeichen
oder „In der Tat ...“ |
Entkonkretisierung |
„Mehr
finanzielle Unabhängigkeit.“; „Die
Kraft der Kreativität.“ (Citroën) |
Epipher |
Wiederkehr
derselben Sprachform am Ende eines
Satzes (vgl. Anapher, Symploke) |
Epitheton |
als
Attribut gebrauchtes Adjektiv oder Partizip, Beiwort;
nähere Kennzeichnung einer in einem Begriff ausgedrückten
Größe
objektives (sachbezogene) E.: schwarzer
Hund, grüne Wiese
subjektives (atmosphärische)
E.: berauschendes Gefühl, traumhafte Reise
schablonisierendes E.: super
Angebot, gutes Buch
sinnentleerendes E.: hygienische
Sauberkeit
stehendes E.: der rasende Reporter;
der listenreiche Odysseus
unpassendes E.: (Katachrese)
leises Schauen |
Erscheinungsformen
der deutschen Sprache |
Mundart
= regional eng begrenzt, älteste Form der Sprache
Dialekt = Zusammenfassung mehrerer
Mundarten
Umgangssprache = differenzierte Sprachschicht
zwischen Dialekt und Hochsprache mit Tendenz zur Hochsprache
Hochsprache = der Norm weitestgehend
entsprechende, einheitliche gesprochene Form der Nationalsprache
Schriftsprache =
Nationalsprache = als verbindlich
anerkannte Form der gemeinsamen Schriftsprache |
Euphemismus |
Glimpflichkeitsumschreibung
für beschönigende, mildernde, verhüllende,
betrügerische Ausdrücke; z.B. Darmträgheit;
Endlösung; von uns gegangen... |
Fachwort |
High-Tech,
Software, telefaxen |
Flickwort |
halt,
eben, gell usw. |
Fremdwort |
Wort
fremdsprachl. Herkunft, das sich durch Aussage, Schreibung,
Betonung und Sprachbewußtsein unterscheidet |
Funktionalstil |
bestimmte
stilist. Besonderheiten entsprechend der
gesellschaftl. Funktion der Sprache:
1. Wissenschaft + Technik: sachbezogen,
argumentierend, objektiv, sprachöko-nomisch,
streng logisch, oft antithetisch
2. öffentl. Verkehr: Verwaltung,
Behörden, Gesetze (sachlich, schriftlich, objektiv,
eindeutig, unmißverständlich
3. Alltag: Stil des Redens (stark
subjektiv, situationsbedingt, expressiv, stark bild-haft,
lässiger Umgang mit der Norm
4. Publizistik: informieren und unterhalten,
beeinflussen, Headline
5. Kunst |
Gradation |
Aneinanderreihung
steigernder oder abschwächender Ausdrucksmittel |
Heteronym |
1.
Wort, das in einer anderen Sprache dasselbe bedeutet
(Bruder/frère)
2. landschaftliches Synonym (Samstag, Sonnabend) |
Homonym |
Wort,
das mit einem anderen gleich lautet,
den gleichen Wortkörper hat, aber in der Bedeutung
verschieden ist (zwei Worte, eine Bedeutung;
aber: Polysem, Heteronym!):
kosten - kosten; Du hast Anrecht auf
ein Anrecht. |
Hyperbel |
sprachl.
Übertreibung: keine Silbe verstehen,
hell wie der lichte Tag
- steigernde Komposita: Riesenwaschkraft
- aufwertende Appellative: Blumenstudio statt
Blumenladen
- Superlativ: strahlendestes
Weiß
Zahlenhyperbel: schon 1000 Mal
gehört
bildliche Hyperbel: etwas aus
dem Halse hängen
komparative Hyperbel: todmüde,
hundemüde
grotesker Vergleich: Segelohren
Ironie: er regiert nicht, er
erigiert |
Hysteron
- Proteron |
rhetorische
Figur, die Späteres vor das Frühere
setzt (So wird es niemals sein, so ist es nie
gewesen.) |
Imperativ
(Befehl, Anruf) |
unmittelbare
Zuwendung zum Publikum „Ruf doch mal an!
Telecom.“ („Fahren Sie mit!“;
„Kleb dir eine!“) |
Intention |
Aussageabsicht;
das mit dem Text erstrebte Ziel der Beeinflussung |
Internationalismen |
Begriffe
mit gleicher Bedeutung, der phonetisch an die jeweilige
Sprache angepasst wird (Computer, Kultur) |
Ironie |
Gedankenspiel
mit dem Gegenteil
1. Wort-Ironie: Verwendung von Wörtern
in entgegengesetzter Bedeutung
2. Gedanken-Ironie: Ersetzen des
eigentl. Gedankens durch gegensätzl. Gedanken
(„Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.
Dann aber richtig.“) |
Isokolon |
syntaktischer
Gleichlauf (Konzerne, die glauben...
Arbeiter, die meinen...) |
Isotopie |
siehe
semantische
Verträglichkeit |
Jargon |
Sondersprache
bestimmter durch Beruf, Stand, Milieu geprägter
Kreise mit speziellem Wortschatz |
Katachrese |
unpassender
Gebrauch eines Epithetons
(verwelkendes Licht, leises Schauen) |
Klangähnlichkeit |
Ersetzen
eines Wortes durch ein anderes, klangähnliches;
verändert Phonetik nur wenig, aber Bedeutung
oft total („Edel verpflichtet“;
„Die Kölner Stadtlieferanten“) |
Klimax |
Aufzählung
in ansteigender Reihenfolge (Ggtl.
Antiklimax) |
Kunstwort |
phonetisches
Kunstwort: ATA, OMU
assoziatives Kunstwort: Milka, Praktika |
kommunik.
Absicht
kommunik. Partner
Kommunikationsgegenstand
Kommunikationsmedium |
z.B.
Werbung für einen Staubsauger
Laie oder Fachmann
bestimmt den Stil; visuelle und sprachliche Gestaltung
(Staubsauger - technizider Stil;
Konfitüre - natürlicher Stil)
z.B. Printmedien, AV-Medien, Kino, Verpackung |
Komposita |
Wortneubildung
durch Zusammensetzungen (z.B. Haustür,
Frohnatur, Gehweg, Nebenzimmer, kirschrot, dummdreist,
kochfest, frühmorgens, postlagernd) |
Konnotation |
Zusatzbedeutung
bzw. semantisch-stilistische Schattierung eines Wortes
oder Ausdrucks; assotiative, emotionale, stilistische,
wertende Nebenbedeutung, Begleit-vorstellung (aber:
Polysem!) |
Kontamination |
Verschmelzen
mehrerer nicht zusammengehörender, gedanklich-sprachlicher
Formen: Kompromissgeburt (Kompromiss
+ Missgeburt), herzhaft - leicht |
Kontext |
Text-
oder Situationszusammenhang |
Kreuzfigur
(Chiasmus) |
Fortführung
einer Aussage unter Umkehrung der Wortfolge (meist
antithetisch); (Einer weiß mehr, als er
schreibt. Der andere schreibt mehr, als er weiß.) |
Lakonie |
Knappheit
und Schlagfertigkeit des Ausdrucks |
Lautmalerei |
siehe
Onomatopoiie |
Lehnwort |
assilimiertes
Fremdwort |
Lexik |
Wortschatz
einer Sprache |
Litotes |
doppelte
Verneinung (nicht ungelegen, nicht wenig) |
meliorativ |
qualitative
Aufwertung (einmalig statt
sehr gut); Gegenteil von pejorativ |
Metapher |
Wortübertragung;
sprachl. Ausdruck, bei dem ein Wort aus seinem Bedeutungszusammenhang
in einen anderen übertragen, als Bild verwendet
wird (das Gold ihrer Haare; „Whiskey ist
flüssiges Sonnenlicht“) |
Metonymie |
Ersetzen
eines Ausdrucks durch einen inhaltlich anderen, der
in naher sachlicher Beziehung zum ersten steht (Krone
statt Macht; Vertonung Brechts; Dort hängt
ein Picasso; einen Ford fahren; Dach statt Haus) |
Negation |
Verneinung;
Einsatz bei der Werbung ist umstritten: „Kim.
Keine wie alle.“ |
Neologismus |
Bildung
von Neuwörtern z.B. Solidarzuschlag,
Politikverdrossenheit, Guten Appeltit (Appel)
Ursachen:
1. Analogiebildung (bei Erfindung des elektr. Rasierapparates:
Trocken - und Nassrasur)
2. Ökonomiebestreben (senkrecht startendes Flugzeug
= Senkrechtstarter)
3. Verdeutlichung
4. Stilistische Faktoren |
Nominalstil |
Verwendung
vieler Nomina (Substantive, Adjektive) z.B.
Der Motor, fauchend und dröhnend, ein geduldiges,
starkes Tier; Eine Talsperre. Hohe Gerüste. Schienen. |
Normen |
1.
Kommunikationsnormen: Regeln der Kodierung
2. Gesellschaftsnormen: definieren,
welches Verhalten, welche Darstellung die Gesellschaft
richtig, angemessen und schön findet
3. Erfahrungsnormen: durch wiederholtes
Wahrnehmen/Erleben gelernte Erwartungen an die Umwelt
4. Wissensnormen: Daten, Fakten aus
den unterschiedlichsten Wissensgebieten |
Normalabfolge |
übliche
Abfolge der Satzglieder: Subjekt - Prädikat -
Dativobjekt - Akkusativobjekt oder Subjekt - Prädikat
- Adverbialbestimmung |
Normabweichung,
sprachliche (Klassifizierung) |
1.
Das intendierte Kommunikationsziel wird nicht errreicht,
das das Kommuniqué nicht verstanden wird.
2. Trotz sprachlicher Abweichung wird das Kommuniqué
verstanden und der Kommunikationsakt gelingt (z.B.
Ausländer versucht, sich in einer fremden Sprache
verständlich zu machen.)
3. Trotz sprachlicher Abweichung wird das Kommuniqué
verstanden und erzielt zusätzlich einen beabsichtigten
kommunikativen Effekt
4. Auf sprachlich-inhaltlicher Ebene wird das Kommuniqué
nicht verstanden, trotzdem wird ein beabsichtigter
kommunikativer Effekt erzielt (z.B. Nonsens) |
Nullstufe |
Die
„Norm“ in der Rhetorik:
Text ohne rhet. Figuren,
Anspielungen usw. |
Onomatopoiie |
Lautmalerei
(pl: Onomatopoetica) durch schall- und geräuschnachahmende
Wortgebilde (z.B. Uhu, Kuckuck, blöken, knipsen,
quaken) |
Oxymoron |
Sonderform
der Antithese; Verbindung
zweier sich scheinbar widersprechender Lexeme zu einer
sinnvollen Aussage (Stummer Aufschrei) |
Paraphrase |
Zwei
oder mehrere konvariante Wiedergaben ein- und desselben
Sachverhaltes
- syntaktische P.: „In
unserem Platin-Studio werden auch Sie zum Heavy Metal
Fan“
- semantische P.: „Die
Eurocard sagt mehr über Sie als das Auto, das
Sie fahren.“
pragmatische P.: „Kauf
bei Bolle" wird zu „Billig bei
Bolle!“ |
Paradox(on) |
scheinbar
widersinnige Aussage; oft durch Metaphorik
oder Doppelsinn (Die Ersten werden die letzten
sein. „Die Zukunft heute“) |
Paralypse |
siehe
Auslassungsfigur |
Parallelismus |
semantisch-syntaktisch
gleichmäßiger Bau von Satzgliedern (Chivas
Regal: „Blumen für die Dame, Chivas für
den Herrn“; Muratti: „Geschmack für
die Sinne, Werte für den Verstand.“) |
Paranthese |
Einschub;
Satzteil, der (als Interjektion, als Anredenominativ,
als absoluter Nominativ, als Schaltsatz) außerhalb
des eigentlichen Satzverbandes steht |
Parodie |
scherzhafte
oder sarkastische Nachahmung bekannter
Autoren |
pejorativ |
Herabsetzung;
z.B. Diktator Gegenteil: meliorativ |
Percursio |
siehe
Auslassungsfigur |
Periphrase |
Umschreibung
der Bezeichnung für ein Ding, eine Person oder
einen Sachverhalt durch eine kennzeichnende Eigenschaft
(z.B. Plagegeist) |
Personifizierung |
Vermenschlichung:
„Der clevere Haushalt.“ |
Pleonasmus |
Form
der Tautologie: Ein Begriff
wird mit einem an sich selbstverständlichen Zusatz
erweitert: heiße Glut; alter Greis; „Mode
zum Anziehen“ |
Polysem |
sprachliches
Zeichen mit mehreren Bedeutungen
(1 Wort, 2 Bedeutungen; aber: Konnotation!):
(Zug = Gesichtszug, Eisenbahnzug, Luftzug... /
Pferd = Turngerät, Tier, Schachfigur...
z.B. Brillenwerbung: „Schämen Sie sich
nicht, über eine Weitsichtige zu lachen?“) |
Phraseologie
(stehende sprachl. Redewendung) |
null-expressive
Phraseologie:
- Fachausdrücke (Bilanz ziehen)
- Termini (spinale Kinderlähmung)
- verbale Verbindungen mit Substantiven (sich
zur Wehr setzen)
expressive Phraseologie: den
Kopf in den Sand stecken; sich in die Hose scheißen
Zwillingsformen: Nacht und Nebel;
Mann und Maus; Haut und Haar
Alliteration (Stabreim): fängt
mit demselben Buchstaben an (Kind und Kegel)
Endreim: Saus und Braus
Sprichwörter: „Der
Erfolg hat viele Väter“
Zitate: „Ich kenne meine
Pappenheimer“
fester Vergleich: „stark
wie ein Bär“; „stämmig
wie eine Eiche“ |
Präfigierung |
Bildung
eines Neuwortes duch Ansetzen einer
Vorsilbe (Präfix): (Un-recht,
ur-alt, er-schließen) |
Redelexem |
Redekennzeichnungsausdruck
(laut, nach, zufolge, demzufolge...) |
Redundanz |
Überladung;
für die Information nicht notwendig (z.B. Füllwörter
halt, eben)
In der Sprache wichtig, um Übertragungsfehler
zu vermeiden (Selbstkorrektur) |
Reim |
„Der
Spezielle für alle Fälle.“ (Hansaplast) |
rhetorischer
Stil |
oft
Form einer sprachl. Äußerung, die so gefasst
ist, als wende sich der Äußernde von einer
Bühne an das Publikum |
rhetorische
Figur, Klassifikation |
phonologische
Figur: betont die Lautgestalt (z.B. Alliteration,
Assonanz, Endreim, Lautmalerei,
Rhythmus)
syntaktische Figur: Veränderung
bei internen Zeichenfolgen, z.B. durch Wiederholung
(Anapher, Epipher),
Umstellung (Inversion) oder Abbruch (Ellipse)
semantische Figuren (Metapher) |
rhetorische
Frage |
eine
Behauptung, die umgekehrt und zur Frage gewendet wird;
impliziert bereits die Antwort; oft fehlt das Fragezeichen:
„Bic. Was will man mehr.“
|
rhetorisches
Grundmuster |
1.
Addition: Zusatz von Sprachelementen, wodurch
linguistisch eine Redundanz des sprachl. Ausdrucks
zustande kommt
2. Delektion: Auslassung von Sprachelementen,
die eine Reduktion (Verkürzung) des Ausdrucks
zur Folge hat
3. Permutation: Umstellung von Sprachelementen,
deren Reihenfolge und Anordnung damit verändert
wird
4. Substitution: Ersetzung von Sprachelementen
durch synonyme Ausdrücke, Begriffsübertragung
usw. |
Sarkasmus |
Verstärkte
Ironie; beißender, verletzender Spott,
der lächerlich machen will |
Satzlänge |
5
Wörter
|
in
der BILD-Zeitung häufig |
9 |
Obergrenze
der optimalen Verständlichkeit (entspricht durchschnittl.
Satz länge in einem Anzeigentext) |
13
|
Obergrenze
der sehr leichten Verständlichkeit |
10-15
|
empfohlene
Satzlänge |
16
|
Durchschnitt
in deutschen Zeitungen |
17 |
Durchschnitt
in Buddenbrocks (Th.Mann) |
18 |
Obergrenze
der Leichtverständlichkeit |
20 |
Obergrenze
des Erwünschten bei dpa |
25 |
Beginn
der Schwerverständlichkeit |
31 |
Durchschnitt
in Dr. Faustus (Th.Mann) |
Slogan |
=
Werbeschlagwort + Unternehmensphilosophie |
Semantik |
Sinngem.
Bedeutung des Wortes |
semantische
Verträglichkeit / Unverträglichkeit |
Verträglichkeit:
(auch „Isotopie“ oder „Valenz“)
Wörter stammen aus einem gemeinsamen semantischen
Feld: „das Feuer brennt“
Unverträglichkeit: „das
Feuer hustet“, „Die Milch zum Reinbeißen“,
„Lernen Sie Scotch“, „Krawatten
für die Füße“
siehe auch: Paradoxon, Katachrese |
Sentenz |
kurz
und treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch,
der Allgemeingültigkeit beansprucht; bekannte
Redewendung; allgemeine Vorurteile werden
als Wahrheiten deklariert: (je bekannter, desto „wahrer“:
„Licher Bier. Aus dem Herzen der Natur.“) |
sprachl.
Zeichen |
Lautkomplex
+ Bedeutung |
Stil |
-
Angemessenheit des sprachlichen Ausdrucks
- historisch, funktionell, vermittlungsspezifisch
und individuell bedingte, gedanklich-sprachliche Aussageweise
- vorwiegend bestimmt durch Lexik und Syntax |
Stilebenen |
Höhenlage
sprachl. Formen im Verhältnis zur Norm:
1. dichterisch (für immer
entschlummern)
2. gehoben (verscheiden)
3. normalsprachlich (sterben)
4. umgangssprachlich (sich davonmachen)
5. salopp-umgangssprachlich (ins
Gras beißen)
6. vulgär (verrecken) |
Stilistik |
Lehre
von den synonymen Ausdrucksmöglichkeiten
der Sprache |
Stilkolorit |
stilistische
Nuance von Wörtern und Fügungen
spezielles Kolorit: abwertend, grob, scherzhaft,
verhüllend
landschaftl. Kolorit: (ist gestanden)
politisch-soziales Kolorit: Establishment
historisches Kolorit: Historizismus,
Archaismus, Anachronismus versus Neologismus, Modernismus
|
Synästhesie |
Verschmelzen
mehrerer Sinnesempfindungen (das
rostige Quietschen der Schwengelpumpen) |
Symploke |
Verbindung
aus Anapher
und Epipher,
Wiederholungsglieder stehen am Anfang und am Ende
von zwei oder mehreren Satzeinheiten: „Alle
haben einen./Die meisten zwei./Viele auch
drei./ Einige vier./ Wenige fünf, höchstens
sechs./Zenith hat sieben.“ |
Synekdoche |
Ersetzen
eines Ausdrucks durch einen enger oder weiter
gefassten Ausdruck (Obst für
Apfel; Mensch für Menschen)
(aber: Totum pro parte) |
Synonymie |
weitgehend
identische Bedeutung von Wörtern,
Wendungen, Sätzen |
Tautologie |
Verdoppelung
(weißer Schimmel; Zukunftsperspektive; neu
renoviert ) |
Technizismus |
technischer
Fachausdruck, technische Ausdrucksweise |
Terminologie |
Gesamtheit
der in einem Fachgebiet üblichen Fachwörter |
Totum
pro parte |
der
Teil wird durch das Ganze ausgedrückt
|
Tonality |
Umfeld,
Stimmung, Atmosphäre einer Werbebotschaft |
Valenz |
siehe
semantische Verträglichkeit |
Verdeutlichung |
ergänzende
Wiederholung, die scheinbar zufällig aus dem
Streben nach Päzision entsteht: „Sandemann.
Der Gentleman unter den Sherrys.“; „Klassisch
trocken. Seit 1856) |
Vergleich |
„Lesenswerter
denn je.“ (Die Welt); „Perfekt
wie alles von Bosch.“; „Fiat Tipo. Mehr
Ideen pro PS“ |
Werbung |
Beeinflussung
in schriftsprachl. Form mit einem beschreibenden,
anpreisenden, überredenden Charakter (Informieren,
Überzeugen, Mobilisieren) |
Wortspiel |
„Aral.
Alles super“; „Nordmende. Gute Unterhaltung.“ |
Zweierfigur |
zwei
gleichwertige Teile werden gegenübergestellt:
„Fiat Panda. Die tolle Kiste.“ |
Zeugma |
siehe
Auslassungsfigur |
Zusammenbildung |
Syntaktische
Wortverbindung als Grundlage einer Ableitung (über+nacht+en;
Kenntnis+nahm+e; Lieb+hab+er) |
Zynismus |
auf
grausame, den Anstand beleidigende Weise spöttisch |